Faq

Fragen und Antworten

Wie pflege ich Leder?

Jede Haut braucht Pflege. Leder, die gegerbte Haut, auch! Nicht zu viel, sondern richtig pflegen!

Grundregeln der Lederpflege:
Achten Sie auf die richtige und ausreichende Luftfeuchtigkeit, denn ausgetrocknete Leder neigen zu Wasserflecken. Jede Lederpflege an einer inneren, nicht sichtbaren Stelle ausprobieren (z.B. Innenseite, Riemen, Taschendeckel usw.). Auf keinen Fall harte Lösungsmittel wie Aceton, Fleckenwasser, Waschbenzin usw. verwenden, da sich Lederfarbe ablösen kann. Unbedingt Lederpflegeprodukte einsetzen.Bei Durchnässung Taschen mit saugfähigem Papier ausstopfen und bei normaler Zimmertemperatur und guter Belüftung trocknen lassen. Leder niemals einer intensiven Hitze aussetzen.

Vorbeugende Lederpflege:
Eine gute Lederpflege bietet Schutz vor Nässe, Wasserflecken und Schmutz.
Grobe Verschmutzungen lassen sich  leichter entfernen.
Wir Empfehlen das Einfetten von Leder (nicht bei Velourleder)

Was mache ich gegen Wasserflecken?

Wassertropfen mit der flachen Hand in das feuchte Leder einmassieren.
Leder mit Wasserdampf durchfeuchten oder mit der Blumenspritze einnebeln. Nicht reiben! Langsam trocknen lassen.
Feuchtes Tuch (destilliertes Wasser verwenden) auf Leder legen und mit Wolltemperatur bügeln: ist nur Fachleuten zu empfehlen.
Leder mit feuchtem Schwamm abreiben. Das Leder wird dadurch etwas dunkler, aber die Wasserflecken sind entfernt.

Sonderflecken und Generalreinigung:
Kugelschreiber strichförmig aus Leder entfernen. Geeignet ist ein Ohrenstäbchen mit Baumwolltuch.
Als Reinigungsmittel wird empfohlen: Fensterreiniger (auf Salmiakbasis) Reinigungstinktur für Stoff und Leder, Brennspiritus-Wasser-Mischung (1:1), Kuliteufel.

Wie bekomme ich Schweißränder weg?

Fett und Schweißränder z.B. an Griffen, Taschenboden usw. lassen sich im Anfangsstadium mit Lederwaschseife entfernen. Fettflecken (frisch) mit Magnesium oder Kreidestaub bestreuen, ca. 24 Stunden einwirken lassen, absaugen.

Wichtig:
Leder nicht übermäßig pflegen!
Eine gewisse Patina wertet das Leder nicht ab.
Lederkenner schätzen den Look des getragenen Leders als das “gewisse Etwas”, das Seele bzw. Charakter des Leders ausdrückt.

Wie lagere ich Leder?

Zur Lagerung keine Plastiktüten verwenden.
Stoffbeutel sind zu empfehlen, da auch Kratzer vermieden werden.


Leder-Info

Geschichtliches Leder ist ein Material, dass schon zu Zeiten von Jägern und Sammlern als Bekleidungsmaterial genutzt wurde. Die ersten Funde der Verarbeitung von Tierhäuten zu Leder stammen aus der Altsteinzeit, ca. 8000 v.CHR. und entwickelte sich bis ca. 2000 v. CHR. nur in kleinen Schritten. Im Mittelalter begann durch die Lohgerbung die ersten Anfänge einer Industrialisierung in der Verarbeitung.Verarbeitung und Produktion von dem natürlichen Material Haut revolutionierte sich mit der Erfindung des Gerbverfahrens durch Chromsalzen 1853. Von da an stand der industriellen Produktion von Lederwaren nichts mehr im Wege.Eine weitere und ursprüngliche Variante ist das Gerben mit natürlichen ölen und Fetten. Auch heute bieten viele Hersteller pflanzlich gegerbte Lederbekleidung an, die mit der Bezeichnung “vegetabiles” Leder angeboten werden. Hier sind Holzgerbstoffe, wie Quebracho, Mimosa und Kastanie, oder aber der Fruchtgerbstoff Tara Basis bei der Herstellung von Leder.

Allgemeine Vorurteile

Trotz missverständlicher Argumentation, Leder sei kalt, schwer oder gar unbequem, war die Nachfrage von Lederwaren in der Bekleidungsindustrie nie einem kurzfristigen Trend unterworfen. Besonders als Gebrauchshose für Jäger ist Leder nach wie vor optimal. Geräuscharm, atmungsaktiv und – hingegen aller Vorurteile – durchaus bewegungsfreundlich bietet eine Lederhose auch im unzugänglichsten Gelände dem Jäger nicht nur vor Kälte und Dornen Schutz. aber auch im Reitsportbereich entdeckt die Ganzleder – Reithose als strapazierfähiges und belastbares Kleidungsstück wieder Beliebtheit. Doch Vorsicht! Auch wenn der heißumkämpfte Markt sensationell niedrige Preise bietet, ist Lederkauf nahezu reine Vertrauenssache. Bei der Herstellung von Lederbekleidung verliert man als unbedarfter Kunde oftmals aufgrund von verschiedenen Gerb- und Verarbeitungsverfahren leicht den überblick. Wer sich mit Begriffen wie Nappa, Juchten und Spaltleder nicht auskennt, sollte sich vom Fachmann ausführlich beraten lassen. Das samtweiche Nubuk – Rindleder ist wohl derzeit die gefragteste aller Lederarten. Das leicht angeschliffene Leder ist nicht nur optisch, sondern auch vom Tragegefühl her in einer Vorreiterposition. Glattleder ist nicht angeschliffen und gibt es in verschiedenen Oberflächenvarianten, z.B. strukturiert, genarbt oder geprägt. Ein weiteres angeschliffenes Leder ist Velours, aber, im Gegensatz zu Nubuk wird dieses auf der Fleischseite der Tierhaut bearbeitet.

Hinweise zum Kauf

Achten Sie beim Kauf auf Lederstärke und Gerbverfahren, denn von der Lagerung bis hin zum äschern, Beizen, Abwelken, Spalten und Falzen ist es ein langer, und für den Endverbraucher undurchsichtiger Weg, bis aus Leder eine Hose wird.
Beachten Sie, das pflanzlich gegerbtes Leder nicht immer wesentlich teurer sein muss als die herkömmliche, chromgegerbte Variante. Hier lohnt es sich zu vergleichen! Dennoch gibt es einige Merkmale, die auf eine billige Verarbeitung schließen lassen. Knie- und Kehlnähte z.B. sind an Lederhosen überflüssig und ein Beweis für recht sparsame Verarbeitung von dem Rohstoff Leder!